Führen, wenn ein guter Mitarbeiter gekündigt hat

LEITWOLF® Blog: Führen, wenn ein guter Mitarbeiter gekündigt hat

Im ersten Teil dieses Blog-Artikels, „So führen, dass kein Mitarbeiter kündigt“, habe ich Dir meine allerbesten Tipps gegeben, wie Du Deine Mitarbeiter motiviert hältst und im Vorhinein verhinderst, dass sie überhaupt kündigen wollen.

Im heutigen zweiten Teil des Blogs geht es um den Fall, dass trotz all Deiner guten Führungsarbeit der Super-Gau eben doch eingetreten ist und ein guter Mitarbeiter gekündigt hat. Nach meiner Meinung ist das beruflich so ziemlich das Schlimmste, was Dir passieren kann. Ein hochmotivierter Leistungsträger kündigt. Was nun? Wie machst Du das Unmögliche möglich? Wie kannst Du die Kündigung rückgängig machen?

Hier meine drei besten Tipps, um den Mitarbeiter doch zu halten:

1. Sofort Gespräch suchen und hinhören

Suche sofort das Gespräch mit dem Mitarbeiter, stelle gute offene Fragen und höre genau hin. Was ist die Ursache, warum der Mitarbeiter so unzufrieden ist, dass er kündigen will? Verstehe das wahre Problem. Nur wenn Du schnell handelst und gut zuhörst, fühlt sich der Mitarbeiter ernstgenommen und verstanden. Nur dann gibt er Dir evtl. die Chance, die Kündigung doch noch zu revidieren.

Also Tipp Nr. 1: Sofort Gespräch suchen und genau hinhören.

2. Problem verstehen, Lösung anbieten

Manchmal ist eine Kündigung durch den Mitarbeiter nicht mehr zu verhindern. Dazu ein selbst erlebtes Beispiel:

Als ich in einem weltweiten Konsumgüterunternehmen als Direktor ein Team führte, setzte unsere Firma eine grosse Restrukturierung um. Unter anderem wurde die Gewinnverantwortung weg von den Ländern, hinein in die Regionen verlagert.

Als Resultat war ein lokaler Marketing Manager nicht mehr für eine ganze Marke, sondern sozusagen für drei halbe Marken verantwortlich. Man hatte zwar nachher mengenmässig mehr Verantwortung als vorher, aber keine Verantwortung mehr für eine gesamte Marke als Ganzes. Einer meiner Marketing Manager wollte diese Arbeitsteilung für sich einfach nicht und kündigte. Es gab keine Lösung.

Ganz anders in folgendem selbst erlebten Fall: Eine meiner besten Assistentinnen, die sowohl Sekretariats- als auch Projektverantwortung trug, kam eines Tages in mein Büro, um mir ihre Kündigung mitzuteilen. Ich wollte sie unbedingt halten und habe als erstes ihre Kündigung rundweg abgelehnt.

Dann habe ich gefragt, was ihr fehlt, um in unserem Unternehmen noch lange zufrieden und erfolgreich weiterzuarbeiten. Sie antwortete, sie wolle eine Weiterentwicklung in eine Rolle mit selbständiger Projektarbeit bekommen, die ihr ihr neuer Arbeitgeber sofort bietet. Ich habe sie um 7 Tage Zeit gebeten und versprochen, spätestens dann mit meinem besten Vorschlag zurückzukommen.

Eines meiner Teams brauchte eine Eventmanagerin mit genau den Fähigkeiten dieser Mitarbeiterin. Kurze Zeit später versetzte ich sie in diese Rolle und versprach ihr, sie bei Erreichen bestimmter definierter Ziele in dieser Stelle auf die erste Managementebene zu befördern und nach 12 Monaten ihr Gehalt anzupassen.

Sie blieb bei mir, sie lieferte alle Ziele prima ab, sie wurde in meinem Team auf die erste Managementebene befördert, und sie wurde 3 Jahre später ein weiteres Mal befördert. Sie hatte es sich also redlich verdient, einen neuen Karriereweg aufgezeigt zu bekommen und blieb noch lange bei uns.

Also Tipp Nr. 2: Problem verstehen, Lösung anbieten.

3. Mitarbeiter zu proaktiver Ehrlichkeit aufrufen

Als guter LEITWOLF oder gute LEITWÖLFIN weisst Du, dass Deine guten Mitarbeiter auch bei anderen Unternehmen sehr gute Positionen bekommen können. Und jeder erlebt einmal Phasen, in denen er nicht ganz zufrieden ist mit dem jetzigen Arbeitgeber. Dann sollte man aber nicht einfach schweigen und kündigen, sondern mit dem Vorgesetzten ein offenes Gespräch suchen.

Und der Vorgesetzte sollte das auch angstfrei ermöglichen. Es ist kein Hochverrat am eigenen Arbeitgeber, darüber nachzudenken zu gehen. Das ist ein durchaus normaler Vorgang, der erlaubt und sinnvoll ist.

Als LEITWOLF solltest Du Deine Mitarbeiter dazu auffordern, proaktiv mit Dir über ihre Sorgen und Wünsche zu sprechen, auch über ihre alternativen beruflichen Optionen ausserhalb Deiner Firma, wenn sie mit dem Gedanken spielen, die Firma zu wechseln. Transparenz ist oft besser als einsame Entschlüsse. Dafür braucht es Vertrauen, das Du als LEITWOLF verdienen musst und auch verbreiten solltest.

Also Tipp Nr. 3: Mitarbeiter zu proaktiver Ehrlichkeit aufrufen.

Zusammengefasst meine drei besten Tipps für gutes Führen, wenn ein guter Mitarbeiter bereits gekündigt hat:

1. Sofort Gespräch suchen und hinhören
2. Problem verstehen, Lösung anbieten
3. Mitarbeiter zu proaktiver Ehrlichkeit aufrufen


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Vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit,
Dein Stefan Homeister

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