Verantwortung übertragen und loslassen – 4 Tipps für Führungskräfte

LEITWOLF® Blog: Verantwortung übertragen und loslassen – 4 Tipps für Führungskräfte

Meine Tipps auf einen Blick
Tipp 1 – Kläre Ergebnisverantwortung: Halte Deine Mitarbeiter in der Ergebnisverantwortung!
Tipp 2 – Stretch: Lasse Deine Mitarbeiter wachsen!
Tipp 3 – Persönlich und eindeutig Verantwortung übertragen: Wer ist für was verantwortlich?
Tipp 4 – Fehler zulassen und Lernen einfordern: Lasse Deine Mitarbeiter aus Fehlern lernen.

Empowerment: Verantwortung effektiv übertragen & übernehmen

Eine essenzielle Fähigkeit erfolgreicher Führungskräfte ist es, Verantwortung klar zu übertragen und auch selbst zu übernehmen. Als Führungskraft Verantwortung zu tragen, heißt, dafür zu sorgen, dass das Richtige getan wird und dass man die Konsequenzen des eigenen Handelns selber trägt.

Wenn es schlecht läuft, dann stellt sich ein guter LEITWOLF schützend VOR seine Mitarbeiter. Wenn es gut läuft, stellt er sich HINTER seine Mitarbeiter und überlässt ihnen das Scheinwerferlicht. Denn wenn die Mitarbeiter als erfolgreich angesehen werden, dann ist auch der LEITWOLF erfolgreich.

Verantwortungen einer Führungskraft

Es ist wichtig, sich als Führungskraft nicht zu lange damit aufzuhalten (oder gar zu jammern), wenn etwas fehlt oder nicht möglich ist. In Anlehnung an Theodor Roosevelt: „Eine gute Führungskraft tut das, was sie kann, mit dem, was sie hat, wo auch immer sie ist.“

Was bedeutet das? Gute Führungskräfte gehen bewusst mit dem Thema Verantwortung um. Sie übertragen überlegt und präzise die richtige Verantwortung an den richtigen Mitarbeiter und übernehmen bewusst selber Verantwortung.

Eine Führungskraft hat prinzipiell zwei große Verantwortungen, die miteinander verzahnt sind:

  • Die Verantwortung für das Geschäftsergebnis

    Gute Leader sind verantwortlich für das Gesamtergebnis. Sie liefern Geschäftsergebnisse auf beziehungsweise über das Ziel. Insbesondere sorgt der LEITWOLF dafür, dass das Team Klarheit hat über Vision, Ziele, Strategie, Richtung, Prioritäten, Erwartungen und Teamregeln.

    Eine gute Führungskraft trägt gerade dann ehrlich die Ergebnisverantwortung, wenn Ziele verfehlt werden. In der Krise zeigt sich wahres Führungsverhalten. Denn auch die berühmteste, stärkste Führungskraft erlebt herbe Rückschläge und übernimmt dafür proaktiv die Verantwortung. Der LEITWOLF sorgt auch dafür, dass alle Mitarbeiter den richtigen Fokus setzen und immer genug Energie haben, um erfolgreich arbeiten zu können.

  • Die Verantwortung, die Mitarbeiter besser zu machen

    Gute Leader machen bessere Leader.
    Ein LEITWOLF ist genau dann erfolgreich, wenn er seine Führungskräfte und Mitarbeiter besser macht und sie stärker an den Nachfolger übergibt, als er sie übernommen hat. Der LEITWOLF kann und muss dabei nicht selber auf alle Fragen die beste Antwort haben. Dieses autoritäre Führungssystem, in dem der Chef alles am besten weiß, ist schon lange überholt. Die Führungskraft muss nur dafür sorgen, dass jemand im Team eine herausragende Idee hat, die dann sehr gut umgesetzt wird und den Kunden überzeugt.

Für sehr viele Dinge im Geschäft solltest du als LEITWOLF die Verantwortung an Andere übertragen.
Aber wie machst Du das wirksam? Und für WAS solltest Du Verantwortung an Mitarbeiter übertragen?

Vier Tipps für Führungskräfte zum Umgang mit Verantwortung

Tipp 1: Kläre Ergebnisverantwortung

Die wichtigste Verantwortung im Geschäft ist Ergebnisverantwortung. Die Rolle von Führungskräften und Mitarbeitern ist nicht in erster Linie, fleißig zu sein, sondern Ergebnisse zu liefern. Dabei überträgst Du die Verantwortung für das Erreichen vieler Deiner Ziele an Deine Mitarbeiter. Du klärst präzise, welches Ergebnis du in welcher Qualität bis wann von ihnen erwartest. Danach lässt Du sie die Führung übernehmen. Wichtig ist hier, dass Du immer eine gute Balance aus Abstand und Nähe einhältst.

Auf keinen Fall solltest Du die delegierte Ergebnisverantwortung wieder zurücknehmen, nur weil ein Fehler passiert oder weil der Mitarbeiter einen anderen Weg geht, als du ihn selber gehen würdest. Der Mitarbeiter muss die Ergebnisverantwortung auch selber tragen dürfen. Du darfst ihm nicht gleich beim ersten Fehler die Verantwortung wieder entziehen. In dieser Situation braucht der Mitarbeiter von Dir ehrliches, klares Leistungs-Feedback, damit er es danach selber besser machen kann. Nur so kann er wachsen.

Du solltest auch nicht „micro-managen“. Du bist als Führungskraft nicht dafür verantwortlich, das operative Detail zu managen, dafür sind Deine Mitarbeiter da. Du führst das große Ganze, das gesamte Team zum Erfolg. Noch einmal: Halte Deine Mitarbeiter auch dann in der Ergebnisverantwortung, wenn einmal etwas schiefläuft. Übernimm nicht ihre Arbeit, lasse sie nicht aus der Verantwortung, sondern hilf ihnen, ihre Arbeit zukünftig besser zu machen.

Der Klassiker für Ergebnisverantwortung ist das Projektmanagement. Wenn Du als multifunktionaler Projektleiter die Verantwortung für Projektergebnisse übernimmst, und ein Lieferant nicht liefert, dann reicht es nicht zu sagen, „Die haben aber nicht geliefert.“.

Das mag eine Erklärung sein, aber keine Entschuldigung. Ein sehr erfahrener, ehemaliger Kollege von mir sagte in einer solchen Situation einmal zu seinem Mitarbeiter: „Wenn DIE nicht geliefert haben, hast DU nicht geliefert.“ Klare Ergebnisverantwortung und zwar beim Mitarbeiter!


 

Tipp 2: Stretch

Viele Mitarbeiter sind richtig gut. Und gute Mitarbeiter können oft mehr Verantwortung tragen, als ihnen bewusst ist.

Deshalb: Stretch! Übertrage Deinen Mitarbeitern immer ein klein wenig mehr Verantwortung, als sie sich selber zutrauen. Wohldosiert hilft ihnen das beim persönlichen Wachstum. Es ist ein tolles Gefühl für Euch beide, wenn Dein Mitarbeiter sich dadurch erfolgreich entwickelt.

Dabei musst du als LEITWOLF im Innenverhältnis zu Deinem Mitarbeiter klar trennen, was sein und was Dein Bereich ist. Du kannst ihm zwar helfen, erfolgreich zu sein und sich bestmöglich zu entwickeln. Aber für seine individuellen Ergebnisse und seine Karriere ist und bleibt der Mitarbeiter in erster Linie selbst verantwortlich.

Ein selbst erlebtes Beispiel: Ich war Marketing-Direktor und suchte für meine wichtigste Marke einen Brand- Manager. Obwohl sich viele Kandidaten bewarben, deren Lebenslauf meinen Suchkriterien gut entsprach, interviewte ich auch einen Kandidaten, der den Kriterien nur zu einem kleinen Teil entsprach.

Er war in seinen bisherigen Aufgaben aber sehr erfolgreich gewesen und schien mir sehr großes Entwicklungspotenzial zu haben. Also entschied ich mich, ihm diese wichtige Stelle zu übertragen. Mit Erfolg: Unter seiner Führung wurde diese Marke noch deutlich erfolgreicher und er wurde im Unternehmen drei weitere Male befördert. Er kann zu Recht stolz auf sich sein.


 

Tipp 3: Persönlich und eindeutig Verantwortung übertragen

Übertrage Verantwortung nicht an eine Abteilung oder eine Gruppe, sondern immer an eine einzelne Person. Und definiere auch klar, für welches konkrete Ergebnis diese Person verantwortlich ist. Nur wenn wirklich eindeutig klar ist, wer was bis wann liefert, kann Spitzenleistung entstehen, auf die ihr stolz seid.

Stelle auf der Teamebene unbedingt auch klar, welche Verantwortung jedes Teammitglied gegenüber dem gesamten Team trägt.
Eine wichtige Teamregel lautet: Der Beitrag des Einzelnen zum Firmen-Ergebnis ist immer wichtiger als sein Einzelergebnis.


 

Tipp 4: Fehler zulassen und lernen einfordern

Niemand macht Fehler mit Absicht. Fehler sind menschlich und passieren einfach.

Damit Deine Mitarbeiter Dir vertrauen und sich entfalten können, müssen sie spüren, dass sie auch mal Fehler machen dürfen, ohne gleich drastische Konsequenzen fürchten zu müssen. Sie müssen spüren, dass sie bei Dir angstfrei Fehler machen dürfen, solange sie die Verantwortung dafür übernehmen und aus ihnen lernen. Denke daran: Fehler macht jeder einmal, auch Du!

Niemand macht Fehler mit Absicht. Fehler sind menschlich und passieren einfach. Damit Deine Mitarbeiter Dir vertrauen und sich entfalten können, müssen sie spüren, dass sie auch mal Fehler machen dürfen, ohne gleich drastische Konsequenzen fürchten zu müssen. Sie müssen spüren, dass sie bei Dir angstfrei Fehler machen dürfen, solange sie die Verantwortung dafür übernehmen und aus ihnen lernen. Denke daran: Fehler macht jeder einmal, auch Du!

Ich war erschrocken und habe sofort das Werk angerufen, mit der Rechtsabteilung, dem Vertrieb und unserer Druckerei gesprochen und gemerkt, dass das geschäftliche Risiko in Wirklichkeit sehr klein und die Korrekturkosten überschaubar waren. Kurz nach Bekanntwerden des Fehlers bin ich proaktiv zu meinem Chef gegangen, habe den Fehler zugegeben, mich entschuldigt und meinen Plan vorgestellt, um die Konsequenzen sofort zu korrigieren.

Mein Chef hat gelacht, mich unterstützt und ich habe daraus gelernt. In diesem Unternehmen und bei diesem Chef durfte ich Fehler machen, ohne Angst haben zu müssen. Ich habe dadurch gelernt, keine Angst vor dem Übernehmen oder Übertragen von Verantwortung zu haben. Das war ein Hauptgrund, warum ich gerne und mit viel Spaß 16 Jahre lang für dieses Unternehmen gearbeitet habe.


Der wirksame Umgang mit Verantwortung ist eine Riesenchance, um sich selbst und Andere zum Erfolg zu führen. Deshalb musst Du als LEITWOLF Dir selbst und Deinen Mitarbeitern ermöglichen, persönlich Verantwortung für Ergebnisse zu tragen, aus Fehlern zu lernen und große Erfolge zu feiern.

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Vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit,
Dein Stefan Homeister

Eine der wichtigsten Fähigkeiten einer erfolgreichen Führungskraft ist es, wirksam und effektiv zu delegieren. Warum ist das so? Du kannst...