Viele Menschen wünschen sich ein gutes Team, in dem die Arbeit Erfolg bringt und richtig Spaß macht. Ein Team, in dem sie große Erfolge erreichen und feiern können.
Doch nur wenige Menschen arbeiten aktuell auch in einem guten Team. Die meisten arbeiten in Gruppen, die in Silos nebeneinander her- oder sogar gegeneinander arbeiten. Dort bedeutet Team meistens “Toll ein Anderer macht‘s.” Solche Gruppen haben keine Chance, Erfolg und Spaß zu haben.
Manchmal ist die Teamleistung deutlich kleiner als die Summe der Einzelleistungen. In einer Show hat man gemessen, wie viel Gewicht vier einzelne Menschen ziehen, wenn sie alleine an einem Seil ziehen. Die Summe der einzelnen Gewichte war 320 Kilogramm. Als dann alle vier gemeinsam gezogen haben, war das gesamte Gewicht nur noch 200 Kilogramm, also viel kleiner als die Summe der vier einzelnen Gewichte. Manchmal ist Teamleistung also kleiner als die Summe der Einzelleistungen.
Die viel bessere Bedeutung, was Team bedeutet, kommt aus dem englischen und heißt “Together everyone achieves more.” Diese Teams versetzen Berge und machen 1+1=10. Sie schaffen Gänsehautmomente, weil sie durch echte Teamarbeit Erfolge erreichen, die sie sich am Anfang selbst kaum zugetraut haben. Und sie schaffen es doch.
In der heutigen Geschäftswelt ist der Bedarf an wirklich effektiven Teams riesengroß, denn ein echtes Team ist wichtig für gute Ergebnisse, für Identifikation und für Motivation. Teamleistung ist dabei sehr vielseitig, sehr komplex und dynamisch, sie bewegt sich ständig.
Aber was zeichnet echte Teams aus? Wie machst Du als Leitwölfin oder Leitwolf aus einer Gruppe ein Hochleistungsteam?
Ein berufliches Team sind nicht einfach Menschen, die miteinander arbeiten. Ein echtes Team ist eine Gruppe von Leuten, die einander vertrauen. Was ist das beste Team, in dem Du jemals irgendetwas gemacht hast? Erinnerst Du Dich daran? Was hat dieses Team so besonders gemacht?
Ich hatte das große Glück, schon mehrfach in richtig guten Teams arbeiten zu dürfen, im Beruf und im Sport. Das beste Team, mit dem ich jemals irgendetwas gemacht habe, war eine Fußballmannschaft. In meiner Stadt mit etwa 120 Vereinen waren wir von unserem Talent her vielleicht die Nummer 30 oder 40. Aber wir spielten in der Liga der besten 12 Vereine der Stadt und wurden Fünfter. Dabei waren wir in vielen Spielen auf jeder einzelnen Position – auch auf meiner – schlechter besetzt als unser Gegner. Und trotzdem haben wir es immer wieder geschafft, deutlich überlegene Mannschaften zu schlagen. Woran das lag? Wir waren ein echtes Team, haben zusammen trainiert, zusammen gefeiert, wir haben einander gut gekannt. Wir haben unsere Diversität nicht zähneknirschend toleriert, sondern wertgeschätzt und gezielt genutzt. Und wir haben einander vertraut. Wir haben dem Anderen nicht das gegeben, was wir geben wollten, sondern das, was der Andere gerade brauchte. Und wir haben nicht viel übereinander geredet, aber viel miteinander.
Hier meine fünf besten Tipps für Führen im Team:
1. Dasselbe Ziel – gemeinsam gewinnen wollen
Erfolgreiche Teams wissen glasklar, was gewinnen bedeutet. Im Geschäftsleben haben solche Teams klare Ziele, die sich auf den Kunden beziehen. Denn der Kunde ist König und zahlt Dein Gehalt. Erfolgreiche Teams haben klar abgestimmte Ziele, dieselben Zahlen sind Erfolg. In einem erfolgreichen Team spürst Du den gemeinsamen Willen, den gemeinsamen Teamgeist. Jede und Jeder will für den Anderen da sein und Großes erreichen.
Sorge für eine spürbare gemeinsame Ambition. Nur wenn Du spürst, dass alle Deine Teammitglieder brennen und spürbar gewinnen wollen, kann das Team Berge versetzen.
Deshalb Tipp Nummer 1: Schaffe dasselbe Ziel, gemeinsam gewinnen wollen.
2. Jeder übernimmt klare Verantwortung
Wenn Du als Leitwölfin oder Leitwolf in einem Team arbeitest, oder ein Team führst, dann sorge für klare Rollen und klare Verantwortung. Keine Überlappung, keine großen Lücken. Jeder muss genau wissen, was zu tun ist, eng abgestimmt mit den Anderen. Und jedes Teammitglied muss Aufgaben haben, bei denen es die eigenen Stärken täglich einsetzen kann. Gutes Zuhören und eine klare Verantwortung führen hier zum gesamten Teamerfolg.
In guten Teams übernimmt jeder Verantwortung, jeder für seinen eigenen Teil und jeder auch für das gesamte Team. In einem guten Team nimmt man auch die Kollegen in die Einzelverantwortung. Wenn jemand im Team schlechte Leistung bringt und die Anderen hängen lässt, dann wird das klar angesprochen, vertraulich unter 4 Augen, konstruktiv und klar. Da wird nicht rumgeeiert und geschwiegen und Konflikten ausgewichen. Nein, dann wird mit dem Anderen konstruktiv geredet.
In guten Teams nimmt man sich gerade einzeln in die Verantwortung. Aber eben nur unter vier Augen. Und man hilft dem Anderen, besser zu werden, u.a. durch klares konstruktives Feedback.
Also Tipp Nr. 2: Jeder übernimmt klare Verantwortung.
3. Dem Anderen helfen
In Silogruppen ziehen sich Menschen zurück und akzeptieren, dass sie mit ihrem Verhalten Anderen nicht nur nicht helfen, sondern ihnen vielleicht sogar schaden. In Siegerteams dagegen gibst Du als Leitwölfin oder Leitwolf dem Anderen Unterstützung, wie ein Wolfsrudel bei der Jagd. Du hilfst dem Anderen. Wenn der Andere Fehler macht, dann meckerst Du nicht herum, sondern hilfst dem Anderen, seinen Fehler wiedergutzumachen und aus seinem Fehler zu lernen. Besonders dadurch entsteht der viel beschworene Teamgeist, das Gefühl, gemeinsam vorzugehen und zu merken der Andere zieht am gleichen Strang wie ich.
Also, Tipp Nummer 3: Dem Anderen helfen.
4. Nie über Andere reden, viel mit Anderen reden
Silogruppen führen lange Debatten, darüber wer Recht hat. Kommuniziert wird wenig, vor allen Dingen wird über die Anderen geredet, problemfokussiert mit persönlicher Kritik und Vorwürfen auf der Basis von Annahmen. Silogruppen suchen lange nach der perfekten Lösung, bevor sie handeln.
Ganz anders in Siegerteams. Siegerteams halten keine lange Debatten darüber, wer Recht hat, sondern viele kurze Austausche darüber, was richtig ist. Sie suchen auch nicht nach der perfekten Lösung, sondern sie suchen eine einfache funktionierende Lösung und fangen einfach an. Erst dann wird schrittweise verbessert, während die Lösung bereits implementiert wird.
Bitte viel, sehr viel kommunizieren. Viel reden. In guten Teams gibt es sehr viel Austausch und nie über die Anderen, sondern viel mit Anderen reden. Neue Ideen von überall, lösungsorientierte, sachliche Kritik, basierend auf Fakten und nicht auf persönlichen Vorwürfen.
Also, nie über Andere reden, viel mit Anderen reden.
5. Grundeinstellung: Team zuerst
In schlechten Teams achten Menschen nur auf sich.
Völlig anders in Siegerteams. Die Grundhaltung im Siegerteam ist nicht was kann ich für mich tun, sondern die was kann ich für das Team tun? Ein absolut vorbildliches Beispiel für exzellente Leistung im Team ist für mich Miroslav Klose. Du kennst ihn vielleicht. Der Rekordtorschütze bei Fußballweltmeisterschaften, der sich für mich in vorbildlicher Weise immer in den kompletten Dienst der Mannschaft gestellt hat. Selbst dann, wenn er klar erkennbar der alleinige Entscheider im Spiel war, hat er sich in Interviews am Ende immer bescheiden zurückgenommen und darauf verwiesen, dass er ohne seine Kollegen nichts hätte leisten können.
Also Grundhaltung, Tipp Nummer 5: Grundeinstellung Team zuerst.
Zusammengefasst hier meine fünf Tipps für erfolgreiches Führen im Team.
1. Dasselbe Ziel – gemeinsam gewinnen wollen
2. Jeder übernimmt klare Verantwortung
3. Dem Anderen helfen
4. Nie über Andere reden, viel mit Anderen reden
5. Grundeinstellung: Team zuerst
Wenn Du diese fünf Regeln in Deinem Team lebst, dann bin ich sicher Du hast ein erfolgreiches Team.
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Vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit,
Dein Stefan Homeister