Du als Leitwölfin oder als Leitwolf willst Deinen Mitarbeitern helfen, Erfolg und Spass zu haben. Du willst ihnen Orientierung geben und sie motivieren. Dafür brauchen Deine Mitarbeiter von Dir Ehrlichkeit.
Um den wahren Bedarf unserer Kunden zu verstehen, frage ich sie immer mal wieder danach, woran es in Bezug auf gutes Führen in der Geschäftswelt heutzutage am meisten fehlt. Der CEO eines unserer Kunden antwortete neulich auf diese Frage mit der Aussage «Stefan, was am meisten fehlt, ist Ehrlichkeit.» Und ich kann diesen Satz komplett verstehen. Wie sonst ist es zu erklären, dass sich mancher Mitarbeiter erst im Trennungsgespräch bewusst wird, dass es mit seiner Leistung ein ernsthaftes Problem gibt? Ja, manchmal liegt das an dem Phänomen des selektiven Zuhörens. Man hört nur das, was einem gefällt. Aber es gibt auch den fehlenden Mut zur Ehrlichkeit auf Seiten des Vorgesetzten. Denn Ehrlichkeit ist unbequem. Ein Vermeiden der Ehrlichkeit, bzw. eine begrenzte Ehrlichkeit ist viel bequemer und riskiert auch sehr viel weniger, vom Anderen als unsympathisch empfunden zu werden. Aber als gute Leitwölfin bzw. als guter Leitwolf ist es nicht entscheidend und auch nicht möglich, von allen immer sympathisch gefunden zu werden und es allen Recht zu machen. Viel wichtiger ist es, dass Du von allen immer respektiert wirst. Und das erfordert Ehrlichkeit.

Aber wie mache ich das, Führen mit Ehrlichkeit? Wie verhalte ich mich ehrlich, ohne meine Arbeitsbeziehungen zu beschädigen?

Hier meine 3 besten Tipps für Dich für Führen mit Ehrlichkeit:

1. Ehrliche Erwartungen

Bitte sorge immer für klare, ehrliche Erwartungen. Deine Mitarbeiter müssen wissen, was Du wirklich von ihnen erwartest, was in Deinen Augen wirklich Erfolg ist. Und auch in Deiner Arbeitsbeziehung mit Deinem Chef brauchst Du ehrliche Erwartungen in beide Richtungen. Wenn Du von Deinem Chef eine ganz bestimmte Unterstützung, eine Information, eine Freigabe oder eine Entscheidung brauchst, dann hol sie Dir. Mache Deinem Chef klar, was Du von ihm erwartest. Und umgekehrt gilt dasselbe. Erfrage die ehrliche Erwartung Deines Chefs an Dich. Ehrliche Erwartungen sorgen für Vertrauen. Und davon kann man nie genug haben, besonders in den engsten Arbeitsbeziehungen. Nach meiner Erfahrung gibt es dabei zwei Momente, in denen das ehrliche Klären gegenseitiger Erwartungen ganz besonders wichtig ist. Erstens gleich am ersten Arbeitstag eines neuen Mitarbeiters bzw. am Anfang der Arbeitsbeziehung mit einem neuen Chef. Und zweitens immer dann, wenn die gegenseitigen Erwartungen einmal geklärt waren, aber im Tagesgeschäft doch wieder auseinander driften, oder wenn die Ergebnisse eines Mitarbeiters mehrfach hinter Deinen Erwartungen zurückbleiben. Wann immer Du das bemerkst, empfehle ich Dir führe ein ehrliches Erwartungsgespräch.   

Also Tipp Nr. 1: Ehrliche Erwartungen

2. Ehrlicher Umgang mit Fehlern

Der Mathematiker Rudolf Taschner sagte einmal den treffenden Satz «Nur Maschinen und die Bewohner von Friedhöfen machen keine Fehler». Wir als Menschen machen Fehler. Und zwar immer wieder, kleine und grosse.
Dein ehrlicher Umgang mit Fehlern ist ein entscheidender Faktor für den Respekt, den Du Dir als Führungskraft bei Anderen verdienst. Denn wenn Du als Leitwolf mit Fehlern ehrlich umgehst, dann steigert das den Respekt anderer Menschen vor Dir. Vor allem hilft es allen Beteiligten, wenn Du Deine eigenen Fehler ehrlich zugibst. Denn dann lernen Deine Mitarbeiter, Deine Chefs und alle um Dich herum, dass Du den Mut hast, Fehler zuzugeben. Dadurch reduzierst Du Angst in Deinem Unternehmen. Du trägst bei zu einer Kultur, in der Andere lernen, dass sie bei Dir Fehler machen dürfen, ohne gleich negative Konsequenzen zu fürchten, solange sie selber aus diesen Fehlern lernen. Genau dieser Faktor war entscheidend dafür, dass ich 16 Jahre bei meinem allerersten Arbeitgeber blieb. Ab dem ersten Tag als Praktikant sollte und durfte ich Verantwortung tragen. Und ich durfte Fehler machen, solange ich die Verantwortung für diese übernahm und daraus lernte.

Ehrlicher Umgang mit Fehlern ist auch extrem hilfreich für Agilität, für schnelles Lernen, Verbessern und Handeln. Denn wenn Du als Leitwolf eine angstfreie Fehlerkultur etablierst, dann haben Deine Mitarbeiter sehr viel leichter den Mut, selber Fehler zuzugeben und aus ihnen zu lernen.
Der grösste Fehler wäre es nämlich, gar keine Fehler mehr zu machen. Denn dann gäbe es in Deinem Unternehmen keinen Fortschritt und keine Entwicklung von Neuem mehr. Und das kostet langfristig im schlimmsten Fall die Existenz des Unternehmens.
Viele Unternehmen teilen im Haus ihre «Best Practices», also die besten Beispiele für Erfolg in immer wiederkehrenden strategischen oder operativen Fragen. Sehr viel weniger Unternehmen teilen auch ihre «Fehler» oder «Lessons Learned» mit. Schade, dass es nur so wenige tun. Denn das Teilen von «Fehlern» ist eine riesengrosse Quelle für Erfolg, Spass und Agilität im eigenen Haus – wenn man sie teilt. Wie machst Du das als Leitwölfin oder als Leitwolf? Teilst Du Deine Erfolge? Teilst Du auch Deine Fehler? Wenn nicht, probiere es doch einmal aus.

Also, Tipp Nr. 2: Ehrlicher Umgang mit Fehlern.

3. Ehrliches Feedback

Feedback ist die Lebensader für Leistung und Motivation. Das schlimmste Feedback, das Du bekommen oder geben kannst, ist gar kein Feedback. Und noch immer ist das Führungsverhalten des direkten Chefs der Hauptgrund für Mitarbeiter das Unternehmen aus freien Stücken zu verlassen, und die Besten gehen oft zuerst.
Deshalb ist es so enorm wichtig, ehrliches, wirksames Feedback zu geben. Und das klingt theoretisch ganz einfach. Ist es aber nicht. Das Geben von gezieltem, punktgenauem Feedback auf eine Weise, die dem Anderen hilft und ihm auch leicht fällt anzunehmen und umzusetzen, ist sehr anspruchsvoll. In einer Umfrage des Beratungsunternehmens Gallup vor einigen Jahren sagten nur 7% aller Führungskräfte über sich selbst sie seien gut im Geben und Empfangen von wirksamem Feedback. Aber sage und schreibe 69% sagten über sich selber, sie hätten gerne Trainings und konkrete Unterstützung dafür, ihre Feedbackfähigkeit zu verbessern. Es ist zwar leicht, es theoretisch zu verstehen, aber sehr anspruchsvoll, Feedback ehrlich, wirksam und konstruktiv zu geben.
Für die bestmögliche Entwicklung Deiner Mitarbeiter musst Du ihnen richtig gutes Feedback geben, und zwar nicht nur einmal im Jahr im jährlichen Beurteilungsgespräch, sondern immer dann, wenn es angemessen ist. Wenn sie etwas Wichtiges gut machen, dann sag es ihnen und lass sie spüren, dass Deine anerkennende Wertschätzung ehrlich gemeint ist. Und wenn sie Fehler machen, dann kritisiere ihre Fehler und hilf ihnen, diese Fehler zu erkennen und zukünftig zu vermeiden. Nur wenn Du ehrlich Feedback gibst, haben Deine Mitarbeiter eine Chance, Höchstleistung zu liefern.

Also Tipp Nr. 3: Ehrliches Feedback

Zusammengefasst meine 3 besten Tipps für Dich für Führen mit Ehrlichkeit:

1. Ehrliche Erwartungen
2. Ehrlicher Umgang mit Fehlern
3. Ehrliches Feedback

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Vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit,
Dein Stefan Homeister

🇩🇪„Ich finde wir müssen als Führungskräfte ehrlich und authentisch sein. Ja, unbedingt. Wir brauchen Authentizität als Führungsprinzip in unserer Firma."...